Bernard Reymond
Übersetzung Jean Gaspar
Am Ende des letzten Jahres stellten mehrere katholische Vereinigungen der alemannischen Schweiz den Antrag an den Vartkan, auf das Gelübte des Zölibats für weltliche Priester zu verzichten. Offensichtlich wird der jetzige Papst diesem Antrag nicht einmal den Anschein einer positiven Antwort geben. Auch wenn dieser Antrag scheitert, so ist er auch die Gelegenhet, uns zu erinnern wie es auf diesen Gebiet zur Zeit der Reformation stand.
Das Hauptanliegen der Priester, die sich den Forderungen der Reformation anschlossen, war nicht so sehr das Recht in wilder Ehe zu leben, sondern das Recht zu heiraten. Am Ende des Mittelalters war die wilde Ehe der weltlichen Priester weitgehend anerkannt, wenn auch nicht in den Texten, so doch in der Wirklichkeit.. Sogar die Päpste waren Nutzniesser deser Toleranz. Pfarrer in Zürich, verlangte Ulrich Zwingli nicht das Recht des Zusammenlebens mit einer Frau, sondern eine Formgerechte Heirat. So dass die Frau allen Respekt einer rechtmässigen Gattin geniessen konnte. Was uhm auch leicht gewährt wurde als die Reformation der Kirche Tatsache wurde.
Heinrich Bullinger, seine rechte Hand und sein Nachfolger als Haupt der Kirche in Zürich, ebenfalls Priester, war zudem Sohn eines Priesters (wie zum Beispiel
Erasmus und viele Andere). Einmal für die Reformation gewonnen, setzte er sich in den Kopf, Anna Adlischwyler , die eben ein Kloster der Dominikanerinnen verlassen hatte, zu heiraten. Sie hatte Skrupel ihre Gelübte von Zölibat und Keuchheit zu brechen und Bullinger schrieb ihr einen langen Brief, um ihr zu sagen, dass er, falls sie keine Zuneigung für ihn hätte, das verstehen würde und sie nicht weiter bedrängen würde. Aber er würde nicht zustimmen, dass sie ihn auf Grund von Gelübden, die durch nichts gerechtfertig wären, ablehnen würde. Anna Alschwyler beugte sich schnell diesen Argumenten und die Heirat konnte stattfinden, übrigens ebenso wie die Heirat, in allen Ehren, der Eltern von Heinrich Bullinger. Die Ehen von Zwingli und Bullinger sind zwei von hunderten, sogar tausenden, zur Zeit der Reformation. Da sie nicht Priester waren, zählen Calvin, Farel, Viret nicht dazu, aber die Strassburger können die Namen von Martin Bucer, Matthias Zell und ihren Gattinnen nicht vergessen.
Im Umkreis der abenländlichen Christenheit, seien es Lutheraner, Reformierte, oder Anglikaner, sind die Pfarrerehepaare schnell, und bleiben eine prägende Erscheinung in der Gesellschaft: in Deutschland, in den skandinavischen Ländern;im Vereinten Königreich, in einem Teil Ungarns, in den evangelischen Kantonen der Schweiz und sogar in Frankreich, kann man die Zahl dzer Pfarrerskinder nicht mehr zählen, die sich in den Künsten, der Wissenschaft, der Medizin, der Belletristik, der Politik; der Wirtschaft, der Sozialarbeit, den internationalen Beziehungen, dem Unterrichtswesen, der Architektur, der Musik, dem Handwerk … und sogar im Pfarramt auszeicheten. Ein wichtger Beitrag zu Entwicklung Europas! B.R.
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