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ZWINGLI: die Freiheit wagen

Pierre-Olivier Léchot

Übersetzung Jean Gaspar

Am 22 März 1522 begann die Züricher Reformation mit einem Donnerschlag: der Buchdrucker Froschauer, der Zwingli nahe stand, gab seinen Angestellten sowie drei Priestern die an diesem Tag ebenfalls anwesend waren, Wurst zu essen -in vollkommnenen Widerspruch zu den damaligen Gepflogenheiten der Fastenzeit.Zwingli enthielt sich Fleisch zu essen, aber er vertedigte die Wahl seiner Freunde mit Worten an die uns Bernard Reymond in einem Beitrag erinnert: „willst du freiwillig auf Fleisch verzichten, so tu es! Aber lass deinem Bruder seine Freiheit“.
Freiheit ! Das Losungswort der Reformation wurde so in der Schweiz verkündet, wie es, einige Jahre vorher, in Wittenberg verkündet wurde. Wie man weiss, hiess Luther nicht wirklich Luther, sondern Luder. Er wechselte seinen Namen erst als er seine 95 Thesen veröffentlichte und entschied sich für „Eleutherus“ und bald für „Lutherus“, vom griechischen eleutheros, wer frei ist. Mit starkem Nachdruck verweist man auf die Frage der Gnade , die im Mittelpunkt der Reformation stand. Das stimmt – aber es ist nur ein Teil der Wirklichkeit. Denn, als die Reformatoren wie Luther und Zwingli begriffen hatten, dass ihr Heil nur von Gott abhing, wurde ihnen auch klar, dass diese göttliche Gnade ihnen auch Feiheit erschuf. Freiheit gegenüber der weltlichen Macht, Freiheit gegenübr den Gewohnheiten, Gebräuchen und Zwängen die eine lange Tradition in heilbrigende Werke verwandelt hatte. Mit der Reformation zersplttert diese Weltanschauung , verweht von einer kraftvollen Überzeugung : sich auf menschliche Taten verlassen, heisst im Grunde nur, der Sünde eine zusätzliche Sünde aufzubürden. Es wäre falsch, wenn man heute diese Berufung der Protestanten auf die Freiheit unterbewerten würde. Denn unsere Epoche misstraut der Freiheit.Es genügt, zu bemerken, dass der Ausdruck „Ultra-Liberalismus“ bei jeder Gelegenheit verwendet wird, sobald von Wirtschaftsproblemen die Rede ist. Denn, statt den langsamen, doch unvermeidlichen Triumph der ökonomischen Massstäbe in der Gesellschaft anzuprangern, bevorzugt man die Kritik an einem „zu liberalen“ System. Es ist nicht nur eine Frage der Wortauswahl, es geht auch um Gefühl: unsere Zeit hat Angst vor der Freiheit. Sicher, man fordert weiter individuelle Freiheit, Gedankenfreiheit oder Körperfreiheit .. Aber hinter diesen rein äusserlichen Forderungen, Folgen einer Tradition von zwei Jahrhunderten die auch sie zu Werken herabstufte, zeigt sich, dass wir den Gefallen an der Freiheit verloren haben. An der Freiheit, der echten, die unsere urspünglichste Berufung ist. Im Grunde, glaube ich, haben wir diese Freiheit nie geliebt, denn sie ist auch Pflicht: die Pflicht, die Verantwortung für diese Freihet zu übernehmen um erwachsen zu werden. Es ist einfacher, soviel einfacher, Kinder zu bleiben die das Notwendige von ihren Eltern verlangen, als Erwachsen zu werden und die Verantwortung für seine Taten zu übernehmen. Aber diese Sicherheit ist trügerisch, genau wie die Angst welche die Freiheit umgibt: Erwachsen sein, frei sein, heisst , verantwortlich zu sein für das, was man ist und Vertrauen zu haben. Vertrauen ins Leben, in unsere Nächsten und in alles das uns helfen kann ein wenig mehr zu werden was wir schon vor Gott sind. Von diesem Gesichtspunkt aus, scheint mir, bleibt die Reformation unvollendet oder viel mehr, dass sie immer neu angefangen werden muss. Semper reformanda !

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À propos Gilles

a été pasteur à Amsterdam et en Région parisienne. Il s’est toujours intéressé à la présence de l’Évangile aux marges de l’Église. Il anime depuis 17 ans le site Internet Protestants dans la ville.

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