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Soll man noch von Erlösung reden?

Laurent Gagnebin

ÜbersetzungJean Gaspar

In unseren Gottesdiensten legt man viel zu viel Wert auf Sünde, Gnade und Erlösung. Im XIX Jahrhundert schrieb César Malan, der sehr calvinistisch geprägt war und von dem mehrere Kirchenlieder stammen (siehe das Gesangbuch „Louange et prière“): „Beten um eine Erlösung, die uns schon vor so langer Zeit gewährt wurde, ist Gott beleidigen“. Ich frage mich, ob die Triade (egal in welcher Reihenfolge) – Gesetz, Sündenbekenntnis, Gnaden- oder Erlösungswort unbedingt in jedem Gottesdienst vorkommen soll. Die Erlösung ist eine Frage die sich erledigt hat. Reden wir nicht mehr davon.

Ich bin schokiert durch all diese Gebete in denen man immer noch Gott bittet, uns zu erlösen. Um eine Wiederholung zu vermeiden, müsste diese Triade bei einer Taufe gar nicht erwähnt werden: die Taufe wiederholt uns doch, dass die Gnade zu erst von Gott kommt. Was das Gesetz betrifft, eine Besonderheit bei den Reformierten (man findet es weder bei den Lutheranern, noch bei den Katholiken), so könnte es vorteilhaft erwähnt werden in der Mahnung die vor dem Segen gesprochen wird.
Wovon sind wir überhaupt erlöst? In seinem Hauptwerk „Der Mut zum Sein“, sagt Paul Tillich, dass wir von drei verneindenden Mächten erlöst sind: dem Schuldgefühl, der Sinnlosigkeit, der Angst vor dem Tode ( Krankheit und Alter). Sehr wohl. Aber ist es heute noch notwendig, Gott, Jesus und das Evangelium anzurufen, um diese Erlösung zu erkennen? Tun das heute nicht die Psy –chologen,-chotherapeuten, -chiater?

Auf jeden Fall war die Frage nach Erlösung und Gnade dominierend in der evangelischen Theologie gleich am Anfang des XVI Jhrt. Denn man lebte damals, angefangen bei Luther, in der Angst vor der Hölle. Ich meine nicht, dass dies auch heute noch unser Fall wäre.

Mir scheint, wenn man heute nicht oder nicht mehr an der Lehre der Erbsünde festhält und noch viel weniger, am anderen Ende, an der Lehre von ewiger Strafe, dann kann uns die sogenannte Erlösung nicht mehr viel bedeuten. Diese Erlösung stellt eine Frage, die nicht mehr eine Frage für uns ist. War es etwa eine Frage für den Höhlenmenschen? Es kommt vielmehr darauf an, die Erlösung als eine gegenwärtige Wirklichkeit zu deuten und sie nicht in eine Religion des Jenseits einzuschliessen. Sicher, ich weiss der Platz den die Wörter Erlösung, Erlöser, erlösen im Neuen Testament einnehmen. In dem ich fortan die Lehre der Erlösung für morgen als zweitrangig ansehe, wird man sagen ich wäre nicht meh sehr christlich, dass ich in Jesus nur einen Weisen erkenne, Lehrer eine Moral die aus Liebe und Gerechtigkeit besteht. Das wäre übrigens gar nicht so schlecht. Aber das ist nicht mein Fall. Die Erlösung, die uns Jesus bringt, ist, so scheint mir, zutiefst religiös und ncht nur eine ethische Lehre. Jesus erlöst uns tatsächlich – und das ist heute dringend – von einem bestimmten Bild Gottes: eines grausamen, rachedurstigen, furchterregenden Gottes, der richtet, verurteilt und uns gerne in die Hölle schickt. Ich glaube nicht an Gott; oder vielmehr glaube ich nicht an irgendwelchen Gott. Ich glaube an den Gott von Jesus: einen Gott für uns,, mit uns und in uns. Das ändert allesJesus erlöst uns, indem er für uns eine neue Beziehung zu Gott eröffnet und, als Folge, zu den Anderen und zu uns selbst.. So verstehe ich die Behauptung „Gott ist Liebe“ (1 Joh. 4,8 und 16).

Ein letzter , vielleicht empörender Punkt. In einem Gespräch mit André Gounelle sagte ich ihm meine Unschlüssigkeit zu der Ansicht, ob das Christentum heute noch als eine Religion der Erlösung zu verkünden sei, antwortete er mir, „man kann sich immerhind die Frage stellen, dass die Behauptung, das Christentum würde die Frage   der Erlösung als überholt und gelöst ansehen, nicht einfach bedeutet, dass diese Frage nie stichhaltig war“.

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À propos Gilles

a été pasteur à Amsterdam et en Région parisienne. Il s’est toujours intéressé à la présence de l’Évangile aux marges de l’Église. Il anime depuis 17 ans le site Internet Protestants dans la ville.

Un commentaire

  1. wprobsthein@aol.com'

    S.v.p. traduisez plus d Articles en allemand. Merci en avance .Walburg Probst

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