« Glaubst Du das ? »

Gilles Castelnau

Übersetzung Jean Gaspar

Glaubst Du das? Hatte Jesus Martha gefragt. Diese Frage ist aktuell in unserer Kirche die ein Glaubensbekenntnis zur Feier der Reformation neu schreiben will.

Was mich betrifft, so antworte ich Christi mit Freude „ja“.

Ich mag die friedvolle Gelassenheit die er , ohne Unterschied , an Martha und an Alle ausstrahlte. Ich mag seine schöpferische Dynamik, die es Martha und den Anderen ermöglichte, mutig den Missgeschicken des Lebens entgegen zu treten, seinen brüderlichen Geist der uns bedingungslos einander annähert.

Ich mag all das und „glaube“ daran.

Wenn er mir sagen würde, dass man auch an die Dreifaltigkeit, an die Fleischwerdung, an die Erlösung, an ein stellvertretendes Opfer, an seine Wiederkehr glauben muss, wäre ich sehr erstaunt, da er nie davon sprach. Er wusste sehr gut, dass all das in unserem Leben weit weniger wichtig ist, als die Solidarität und die Hochherzigkeit der Evangelien.

Die Erbsünde, die einige erwähnen, scheint mir auch absonderlich : Gott, erzürnt, weil er meint, die Menschheit würde ihm entweichen. Gott, der verlangt, dass wir geistig das früher von Pontius Pilatus begangene Unrecht aufwerten sollen, um uns später das Recht zu geben in ein himmlisches Paradies einzutreten …All das hilft uns wenig, in einer Welt zu leben , die oft sinnlos ist.

Der Gedanke, dass Gott im Himmel wohnt und, dass man ihn bitten muss ,er solle doch daran denken,, uns vor Krankheiten und Unfällen zu bewahren, Kriege zu beenden, die Hungrigen zu ernähren, scheint mir wirklich weit entfernt von diesem göttlichen Hauch, den Jesus aus der Tiefe unserer Herzen aufstiegen lies um uns fähig, zu machen, auf unsere Art , an der göttlichen, schöpferischen Dynamik teil zu nehmen.

Würde mich Christus wirklich fragen „glaubst Du das“ und wenn ich ihm, zum Gefallen, ja sagen würde, scheint mir, dass sein Ansehen doch an Glaubwürdigkeit einbüssen würde.

Doch ist der Glaube zudem er Martha fragte, „Glaube“ an das Leben das Gott gibt und nicht ein Glaube an unglaubhafte, theologische Behauptungen.

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